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Zeitgeist

Gründungshistorie 

Die Bergknappenkapelle Kohlgrube wurde im Jahr 1852 von böhmischen Bergleuten gegründet. Zu Beginn war es nur eine kleine Zahl von 16 Mann, welche sich zusammenschlossen, um neben dem harten Arbeitsalltag als Bergmann in Gemeinschaft zu musizieren und für die in der Kolonie Kohlgrube neu angesiedelten Bergarbeiterfamilien aufzuspielen. 

Zwei grausame Weltkriege und die Tragödie des am 14. Februar 1934 blutig niedergeschlagenen Arbeiteraufstandes in Holzleithen, welcher auch in der Kohlgrube mit Schrecken erfasst wurde, überlagerten jedoch nicht den Willen, gemeinsam zu musizieren. 

40 Jahre Otto Splichal 

Ab dem Jahr 1931 hat Otto Splichal bis 1971 die Stelle des Kapellmeisters übernommen und bildete unsere Musiker zu hoher Leistung aus.  Der Vereinsvorstand zu jener Zeit unterschied sich grundsätzlich zu unserem heutigen Aufbau des Vorstandes. Damals wurde jener nämlich zusammengesetzt aus dem Direktor der Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks AG (kurz: WTK), dem Arbeiter- und Angestelltenbetriebsrat, dem Schichtmeister sowie dem Kapellmeister und Musikern der Kapelle.

Schließung der WTK und schwieriger Fortbestand 

Der Name der Musikkapelle wurde 1968 aufgrund der abrupten Stilllegung des Bergwerkes in der Kohlgrube von Werkskapelle auf Bergkapelle und 1971 schließlich auf Bergknappenkapelle geändert. Doch nicht nur der Name der Kapelle änderte sich, auch hatten die Musikerinnen und Musiker mit gewaltigen Strukturproblemen zu kämpfen, mit welchen sie zu großen Teilen alleingelassen wurden. Wegziehende Familien, Arbeitslosigkeit und das sich langsam auflösende Gefühl der Zusammengehörigkeit als „Kohlgrubler“ waren wohl die schlimmsten Konsequenzen der Schließung der WTK. Besonders Letzteres konnte man überwinden und die Gemeinschaft aufrechterhalten. 

Doch auch diese schwerste Zeit ab 1968 hinderte die Musikanten nicht, am Fortbestand der Berknappenkapelle weiterzuarbeiten.

Führungswechsel nach Ende des Bergbaus

Im Jahr 1971 hat Volksschuldirektor und damaliger Bürgermeister Alois Brand die Dirigentenstelle und Ludwig Brunnbauer die Funktion des Obmannes übernommen. Beide übernahmen diese immens schwere Aufgabe, obwohl sich durch die Schließung des Bergbaues in der Kohlgrube die Anzahl der Musikerinnen und Musiker massiv verringert hat.

Unsere Kapellmeister und Kapellmeisterinnen

1983 wurde mit Dipl.Ing. Ernst Nimmervoll ein junger Kapellmeister gefunden, der in den 14 Jahren seiner Kapellmeistertätigkeit stets ausgezeichnete Erfolge bei den Konzertwertungen in der Leistungsstufe B erzielen konnte, wobei in seiner einjährigen Abwesenheit Friedrich Mayr als Kapellmeister dirigierte. Von 1997 bis 2007 war Musiklehrer Hermann Mayr Kapellmeister, der im Jänner 2008 von unserem damaligen Jugendreferenten Stefan Brunnbauer abgelöst wurde. Stefan Brunnbauer hat das Goldene Leistungsabzeichen auf dem Instrument Trompete mit „Ausgezeichnetem Erfolg“ abgelegt und schließt seine Kapellmeister-Ausbildung Ende 2008 bei Norbert Hebertinger ab. Unter ihm wurden zahlreiche große Erfolge gefeiert. So wurde man beim Polka-Walzer Marsch Wettbewerb 2008 in Ried im Innkreis Punktesieger in der Leistungsstufe B. Außerdem erreichte man Tagessiege bei Konzertwertungen des Blasmusikbezirkes Vöcklabruck in der Leistungsstufe C. Im Oktober 2015 legte dann Stefan Brunnbauer das Amt des Kapellmeisters nieder. Diese Stelle wurde interimistisch für das Jahr 2016 von dem jungen Auracher und Hornisten Stefan Strasser übernommen. Und seit Jänner 2017 übt die junge und talentierte Volksschullehrerin Stefanie Kaiser aus der Nachbargemeinde Gaspoltshofen die Funktion des Kapellmeisters, als erste Frau am Dirigentenpult der Bergknappenkapelle, aus. 

Im Schritt, Marsch!

Als erster Stabführer der Bergknappenkapelle marschierte von 1978 bis 2015 Gemeindebeamter Gerold Holzinger an der Spitzenposition. Das bisherig unschlagbare Highlight ist, dass unsere Kapelle von der Bezirksleitung auserwählt wurde, den Bezirk Vöcklabruck im Juli 2010 bei der Landesausscheidung zu vertreten.

Im Sommer 2015 übergab Gerold Holzinger nach 37 erfolgreichen Jahren den Stab an die „nächste Generation“ weiter. Simon Kaiser und Alexander Steiner werden bei Musik in Bewegung nun an erster Stelle marschieren. Gerold Holzinger wurde aufgrund seiner großartigen Erfolge bei Marschwertungen in der Leistungsstufe E und auch für seine Verdienste beim Wunschkonzert 2016 zum Ehrenstabführer der Bergknappenkapelle ernannt.
Für die musikalischen Erfolge bei den Konzert- und Marschmusikbewerben wurde die Bergknappenkapelle Kohlgrube bereits fünf Mal durch das Land Oberösterreich geehrt und erhielt im Jahr 1994 die „Franz-Kinzl-Medaille“ und 2004 die damals höchste Landesauszeichnung, den „Prof. Rudolf Zeman-Preis“, verliehen.

Obmänner und Obfrauen ab 1971

Bis März 2001 stand Ludwig Brunnbauer 30 Jahre lang als Obmann, jetzt Ehrenobmann, an der Spitze des Vereins. Unter seiner Führung wurden zahlreiche Aktivitäten in die Realität umgesetzt, welche auch das kulturelle Leben in der Marktgemeinde Wolfsegg a.H. entscheidend mitgestalteten und die Kohlgrube in bester Form präsentierten. 

Im März 2001 wurde die Vereinsführung an den Magistratsbeamten Kurt Brunnbauer übergeben. Unter ihm wurden zahlreiche große Veranstaltungen durchgeführt wie der 9. österr. Knappen- und Hüttentag oder das Bezirksmusikfest 2007.

Im Oktober 2015 wurde Petra Kaiser zur Obfrau gewählt. Als erste Frau in unserer Vereinsgeschichte an der Spitze unseres Vereins führte Petra Kaiser die Bergknappenkapelle Kohlgrube durch die sehr ermüdenden Corona-Jahre und schaffte es durch ihre motivierenden Worte, dass nicht ein Musiker den Hut warf. 

Musikerheim in der Kohlgrube

Höhepunkt war die Eröffnung unseres eigenen Musikerheimes in der Kohlgrube im Jahr 1999, welches mit finanzieller Unterstützung des Landes OÖ und der Marktgemeinde Wolfsegg a.H. unter Bürgermeister Emil Söser, sowie mit über 6.000 Stunden freiwilliger Arbeit von Musikern, Funktionären und Freunden der Bergknappenkapelle errichtet wurde. Diese Freiwilligen haben sich ein Denkmal auf ewig gesetzt und wir danken mit einem herzlichen „Glück Auf!“. 

… bis in alle Zeiten fort!

Der Bergknappenkapelle Kohlgrube gehören zurzeit rund 30 aktive Musikerinnen und Musiker an. Besonders wichtig ist es uns, kommende Generationen auch für die Berknappenkapelle Kohlgrube und unser Gemeinschaftsgefühl zu begeistern. Unser Vereinsleben lernen Kinder vom Volksschulalter an als Flötenkinder über das Musizieren im Jugendorchester Freshwinds bis hin zum aktiven Musikerleben bestens kennen. 

Wir blicken also zurück auf über 170 Jahre Vereinsgeschichte und sind stolz, dass wir die Tradition der Bergleute und das gemeinsame Musizieren in der Kohlgrube weiterführen können und erkennen:

„‚Glück Auf!‘, das ist des Bergmanns Wort,

 und es dringt in alle Zeiten fort!“

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